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Der Gemeindebrief informiert über das Leben der Kirchengemeinde.

Kirche und Kirchengemeinde

Wie ein Bleistift ragt der spitze Turm der Holßeler Kirche in den Himmel und grüßt Holßeler und Gäste. Die Baumeister dieser Feldsteinkirche schufen ein ansprechendes Gotteshaus für viele Generationen.

Die Gründung der Kirchengemeinde geht auf das Jahr 1111 zurück. Diese Auskunft gibt ein Schriftbalken aus dem Jahr 1734 im Innern der Kirche. Das Original der Gründungsurkunde ging bei einem Brand verloren. 1896 wurde der Turm errichtet. Im Jahr 2000 konnte eine gründliche Renovierung des gesamten Gebäudes abgeschlossen werden. Das offen und freundlich gestaltete Innere lädt ein zum Hören auf Gottes Wort; es fördert die Begegnung und das Nachdenken über Gottes Weg mit uns Menschen. Besucher erleben einen klaren Raum für klare Worte und klaren Klang. Auf dem Kirchhof stehen Grabsteine, die teilweise mehrere Jahrhunderte alt sind. Sonntags läuten die beiden Glocken für den Gottesdienst.

In der Reformationszeit zählte Holßel zum Amt Bederkesa, welches ein von der Stadt Bremen abhängiges Gebiet war. In Bremen wurde 1595 mit dem unter maßgeblichem Einfluss Christoph Pezels entworfenen Consensus Bremensis ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur reformierten Kirche gesetzt. In den 80er und 90er Jahren des 16. Jahrhunderts sorgte der Rat der Stadt nicht nur in Holßel, sondern auch in den anderen seinerzeit zu Bremen gehörenden Unterweser-Gemeinden für eine Besetzung der Pfarrstellen mit reformierten Pastoren. Nach dem Dreißigjährigen Krieg und dem Ersten Bremisch-Schwedischen Krieg geriet das Amt Bederkesa am 28. November 1654 im Ersten Stader Vergleich an das Königreich Schweden, bis es 1719 an Hannover abgegeben werden musste. Unter der schwedischen Herrschaft wurden in den reformierten Gemeinden des Amtes Bederkesa Zug um Zug lutherische Pastoren eingesetzt. Aber nicht in Holßel. Denn der hier schon seit 1641 tätige Pastor Johann Willers übte das Amt bis 1690 aus. Als die Wiederbesetzung der Pfarrstelle anstand, kam den Holßelern die mittlerweile geänderte schwedische Religionspolitik zugute: Holßel bleibt reformiert!

Die Anfang des 16. Jahrhunderts von Huldrych Zwingli in Zürich und einige Jahre später von Johannes Calvin in Genf formulierten theologischen Erkenntnisse geben bis heute wichtige Impulse für ein an der Heiligen Schrift orientiertes Glaubensleben der reformierten Kirchen.

Cornelius Geerds Wallies aus Leer begann 1755 mit dem Bau der Orgel. Nachdem er verstorben war, erfolgte 1756 die Fertigstellung durch den Emder Dirk Lohman. Die Orgel war für die französisch-reformierte Kirche in Emden bestimmt. Als sich diese mit der deutsch-reformierten Gemeinde vereinigte, kam das Instrument 1897 als Geschenk nach Holßel. Um das Jahr 1930 erweitert und von der Orgelbaufirma Hillebrand aus Altwarmbüchen 1992 bis 1995 vollständig restauriert, stellt das Instrument eine spürbare Bereicherung der Elbe-Weser-Orgellandschaft dar.

Neben der Kirche verfügt die Kirchengemeinde über ein Gemeindehaus. Dort werden für jede Altersgruppe Angebote gemacht. Kinder feiern Kindergottesdienst und gehen später zum Konfirmandenunterricht. Festlichkeiten haben hier ihren Ort, ebenso das Frauenfrühstück, die Männerklönrunde oder die Seniorennachmittage.

Über die Gemeindearbeit informiert regelmäßig das Gemeindeblatt Kirchenfenster. Alle zwei Monate erscheint ein neues Heft mit vielfältigen Beiträgen aus dem Gemeindeleben.

Wer zählt dazu? Alle, die in Holßel wohnen und bei der kommunalen Meldebehörde mit dem Religionsmerkmal evangelisch-lutherisch (lt) oder evangelisch-reformiert (rf) geführt werden, gehören zur Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Holßel. Gemeindeglieder sind darüber hinaus alle Evangelisch-reformierten, die in den nördlichen Teilen der Landkreise Cuxhaven oder Stade leben. Zurzeit gehören ca. 480 Holßeler zur Kirchengemeinde und ca. 500 so genannte Verstreute Reformierte.

Die Kirchengemeinde Holßel zählt zur Evangelisch-reformierten Kirche und bildet zusammen mit den reformierten Kirchengemeinden und Kirchen in Bremerhaven und Ringstedt, in Neuenkirchen und Rekum, in Hamburg, Lübeck, Lüneburg-Uelzen sowie Mecklenburg (Bützow) den Synodalverband VIII der Evangelisch-reformierten Kirche.

Der Pastor heißt Matthias Wulff, wohnt neben dem Gemeindehaus (An der Schule 9) und ist unter der Telefonnummer (0 47 42) 3 28 oder holssel@reformiert.de zu erreichen. Außerdem trifft man ihn in fast jedem Holßeler Gottesdienst und gelegentlich bei Familie Klamma.