Jugendarbeit in den Gemeinden
Für Kinder und Jugendliche hat die Gemeinde vor Ort eine wichtige Bedeutung. Im Dorf oder in der Stadt leben sie, von hier aus gehen sie mit Gleichaltrigen in die Schule, hier nehmen sie an Gottesdiensten und am Konfirmandenunterricht teil. In der Regel ist es auch die Heimatgemeinde, in der Jugendliche sich zunächst ehrenamtlich engagieren:
- als Mitarbeitende im Kindergottesdienst;
- als Teilnehmende im musikalischen Bereich (z.B. Posaunen, - Gitarren- oder Gospelchor);
- als Leiterinnen oder Leiter oder als Teamer auf einer Freizeit;
- als Mitarbeitende in einer Jugendgruppe
- als Mitarbeitende bei Projekten u.v.m.
Um die Teilnahme Jugendlicher an Gruppen, Freizeiten oder anderen Aktivitäten zu ermöglichen, braucht eine Gemeinde Ehrenamtliche und Hauptamtliche (Jugendreferentinnen und - referenten, Pastorinnen und Pastoren), die in der Lage sind, über ihren christlichen Glauben zu sprechen; die bereit sind, anderen zu sagen, was ihr Leben hält und trägt. Außerdem haben sie die Aufgabe, Beziehungen zu knüpfen und Verantwortung zu übernehmen. Denn für die Jugendlichen ist zunächst zweierlei wichtig: Sie wollen in der Gruppe nette Leute treffen und selbst etwas machen. Sind diese Grundvoraussetzungen erfüllt, sind sie bereit, sich mit Fragen des gelebten Glaubens, interkultureller und sozialer Bildung auseinanderzusetzen. Dafür brauchen die Ehrenamtlichen die Unterstützung und Begleitung der hauptamtlich in der Jugendarbeit unserer Kirche angestellten Personen.
Auch die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden ist als Teil der Jugendarbeit zu betrachten, hier stehen die 12- bis 14-Jährigen im Mittelpunkt. Eine stärkere Vernetzung von Jugend- und Konfirmandenarbeit wäre deshalb wünschenswert.
Aufgrund ihrer Größe ist nicht jede Gemeinde in der Lage, ein eigenständiges Jugendangebot zu machen, an vielen Stellen kooperieren Gemeinden hierzu. Gerade für Jugendliche ist das problemlos. Sie beschränken ihren Lebensraum und Bewegungsradius sowieso nicht auf einen Ort oder eine Gemeinde. Für sie sind Orte variabel, wenn das Angebot und die Gruppe passen.
Das kann bedeuten, dass in einer Region (einem Synodalverband) eine Gemeinde zum Anziehungspunkt für junge Menschen wird. Oder kirchliche Jugendarbeit findet an einem von der Gemeinde unabhängigen Ort statt, im Bauwagen, im Wohnwagen, in Schulen oder Vereinshäusern des CVJM und des EC. Daneben gibt es Konzepte für eigenständige Jugend-Gemeinden, die sogenannten Jugendkirchen. Deren Begleitung erfordert die Kompetenz hauptamtlicher Kräfte (Jugendreferentinnen und - referenten).
Zur Zeit ist die Jugendkirche Osnabrück die einzige Jugendkirche in der Evangelisch-reformierten Kirche.